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INNERE MEDIZIN

Reisekrankheiten

Zur inneren Medizin gehören Erkrankungen der inneren Organe, aber auch Infektionskrankheiten wie die Reiseerkrankungen. Unsere Spezialistin auf diesem Gebiet unterstützt sie und Ihr Haustier sowohl im akuten Krankheitsfall als auch bei chronischen Verläufen.

 

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Tierärztin

Dr. Melanie 

Helm

  • 1999-2005 Studium an der Universität Gießen

  • Doktorarbeit an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich            "Allopurinol-Therapie bei importierten Hunden mit Leishmaniose außerhalb des Endemiegebietes"

  • 2006-2020 angestellte Tierärztin in Kleintierpraxis Tätigkeitsschwerpunkt Reiseerkrankungen

Durch Zecken übertragbare Krankheiten:

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Von Mücken übertragbare 

Erkrankungen:

Image by Егор Камелев

Durch den zunehmenden Import von Hunden aus dem Ausland und die erhöhte Reiseaktivität der Besitzer mit ihren Hunden, können sie sich mit Krankheitserregern infizieren, die in heimischen Regionen kaum oder nicht vertreten sind.
Diese Krankheitserreger werden durch Vektoren wie Flöhe, Zecken und Sandmücken übertragen. Die häufigsten Reiseerkrankungen sind:
– Leishmaniose
– Ehrlichiose
– Anaplasmose
– Babesiose
– Dirofilariose
Die Erkrankungen können unbemerkt zu einem schweren klinischen Verlauf und sogar zum Tod des Hundes führen. Durch eine gezielte Prophylaxe, rechtzeitig vor Reisebeginn, kann der Hund optimal gegen die Erreger geschützt werden. Bei einem importierten Hund sollte eine gezielte Blutuntersuchung erfolgen, um eine Infektion auszuschließen oder zu bestätigen und ggf. eine lebensrettende Therapie zu
beginnen.
Gern beraten wir Sie im Vorfeld zu den prophylaktischen Möglichkeiten eines Urlaubsaufenthaltes mit Ihrem Hund. Nach Import eines neuen Familienmitgliedes aus dem Ausland, besprechen wir, nach einer eingehenden klinischen Untersuchung Ihres Hundes, mit Ihnen das diagnostische Vorgehen.

Ehrlichiose:

Die Erkrankung wird durch gram negativen Bakterien namens Ehrlichia canis hervorgerufen. Die Übertragung findet durch die braune Hundezecke statt. Nach einer Inkubationszeit von 8-20 Tagen verbreitet sich der Erreger durch Blutzellen in verschiedene Organe. Die Hunde zeigen Fieber, Apathie, blasse Schleimhäute, Nasenbluten, Lahmheit und seltener zentralnervöse Störungen auf. Labor-klinisch zeigt sich eine Thrombozytopenie und im späteren Verlauf eine Anämie. Die Verdachtsdiagnose wird anhand des direkten Erregernachweises im akuten Verlauf oder einer serologischen Untersuchung nachgewiesen. Die Therapie erfolgt mit dem Antibiotikum Doxycyclin und bedarf regelmäßiger Kontrollen.


Anaplasmose:

Anaplasmen sind gram negative Bakterien, die durch die beheimatete Schildzecke auf den Hund übertragen werden. Nach einer Inkubationszeit von bis zu zwei Wochen zeigen betroffene Hunde Lethargie, Inappetenz, Anorexie und Fieber. Weiterhin treten Lahmheiten und blasse Schleimhäute auf.

Häufige Laborwertveränderungen sind Thrombozytopenie und Anämie. Die Therapie erfolgt analog zur Ehrlichiose.


Babesiose:

Babesien sind Parasiten die ausschließlich die roten Blutkörperchen befallen. Die Übertragung erfolgt durch die Schildzecke, die hierfür mindestens 24 Stunden an ihrem Wirt gesaugt haben muss. Der klinische Verlauf zeigt sich in hohem Fieber, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, Konditions- und Gewichtsverlust. Typische labordiagnostische Veränderungen sind Anämie, Thromboytopenie und Ikterus. Möglich sind Blutungen in der Haut und Schleimhaut. Die Diagnose erfolgt mithilfe der Serologie und/oder der Molekularen Diagnostik.

Leishmaniose:
Leishmanien sind parasitäre Einzeller, die durch die Blutmahlzeit einer weiblichen Schmetterlings- oder Sandmücke auf den Hund übertragen werden kann. Die Mücken sind im Mittelmeerraum beheimatet und halten sich gern in windarmen ländlichen Gebieten auf. Da die Inkubationszeit Monate bis mehrere Jahre
beträgt, kann ein Hund, der vor Jahren im Ausland war, auch noch sehr viel später an einer Leishmaniose erkranken. Die Immunantwort des jeweiligen Hundes entscheidet über den Ausgang der Infektion.
1. asymptomatische Infektion/ resistente Hunde, d.h. das eigene Immunsystem führt zum Abtöten der Parasiten.
2. asymptomatische Infektion/ präklinische Hunde, d.h. das eigene Immunsystem führt erstmal zum Eindämmen der Parasiten. Diese Hunde sind noch nicht klinisch erkrankt, können aber jederzeit erkranken und Symptome bekommen.
3. symptomatische Infektion, d.h. das eigene Immunsystem bildet Antikörper, die dem Hund aber nicht helfen, sondern als Immunkomplexe die Organsysteme schädigen.
Die Hunde zeigen Apathie, Konditionsstörungen, Gewichts- und Fellverlust, Lahmheit, Fieber, vergrößerte Lymphknoten und Hautveränderungen.
Die Diagnostik erfolgt anhand des Antikörpernachweises oder direkter Nachweis der Leishmanien per PCR. Bestimmte Laborparameter und Urinuntersuchungen geben einen guten Überblick auf den Status der Infektion. Die Therapie erfolgt nach dem Schweregrad der Erkrankung. Regelmäßige Kontrollen sorgen für eine gute Überwachung der Infektion und die Prognose für die Hunde ist gut, solange sie noch nicht an einer Niereninsuffizienz leiden.


Dirofilariose:
Die Herzwurminfektion, verursacht durch Dirofilaria immitis, wird von Stechmücken durch den Saugakt auf den Hund übertragen. Die Mikrofilarien durchlaufen mehrere Larvenstadien bis sie innerhalb von 6 Monaten zu adulten Herzwürmern reifen. Die Hunde zeigen zunächst keine klinischen Anzeichen. Im weiteren Verlauf kann man, Leistungsschwäche, Gewichtsverlust und hauptsächlich respiratorische
Symptome wie Husten, beobachten. Die Diagnostik erfolgt mit einem Antigen- Test und/ oder dem Mikrofilarien Nachweis. Die Therapie ist komplex und richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung.

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